Sonntag, 30. März 2014

Sieben Nächte, sieben Eise, Si...zilien - Nacht 2: Randazzo

Wir erwachten in unserem Hostel und machten uns direkt auf den Weg in die Stadt. Zwar hätte es dort Frühstück gegeben, aber wir waren uns sicher, dass es nicht so gut werden würde, wie in der nächsten Bar. Da sind wir verwöhnt von unserem Rom-Trip letztes Jahr. Wir besahen uns die Stadt also nun im Sonnenschein und bestaunten die Architektur die traditionell mit sehr viel schwarzem Lavagestein vom Ätna arbeitet.



Dann gönnten wir uns den ersten Cappuccino des Urlaubs und dazu ein Cannolo (er) und ein Mandeltörtchen (ich) sowie einen frisch gepressten Blutorangensaft (natürlich auch ich).



Da es Sonntag war und an diesem Tag der berühmte Fischmarkt zu hatte, machten wir uns nun direkt auf den Weg Richtung Ätna - mit einem Zwischenstopp am Eisladen und dem Vorsatz, den Fischmarkt am Abreisetag noch zu erkunden.

Zunächst ging es zwischen Orangen- und Zitronenhainen (voll behangen mit Früchten) auf unserer Tour rund um den Ätna bis nach Paternò, wo wir einen kleinen Spaziergang durch die Stadt machten und bis zu einer normannischen Burg emporstiegen. Die nächste Station war dann Adrano, wo wir aber nur kurz Rast machten - wir hatten ständig das Gefühl, dass unser Weg noch so weit wäre. Tatsächlichlich waren wir den ganzen Urlaub über aber meist viel kürzer unterwegs, als wir gedacht haben. In Bronte schließlich, einer Stadt, die für ihre Pistazien bekannt ist, wollten wir ein paar Leckereien als Mitbringel für Zuhause kaufen - immerhin hatten wir extra meinen riesigen und nur halbvollen Koffer mitgeschleppt. Vielleicht lag es am Sonntag, vielleicht an der noch nicht begonnenen Touristensaison - wir haben keinen einzigen Souvenirladen oder ähnliches gefunden. Dafür hat unser liebes Navi Tommy uns auf abenteuerliche Weise durch engste Gassen geführt und wir konnten es nur mit Mühe davon überzeugen, dass eine Kopfsteinpflastergasse mit Treppenstufen nicht der richtige Weg für unser Auto sein konnte.

Als letzter Programmpunkt stand das mittelalterliche Städtchen Randazzo für diesen Tag auf dem Plan, das wir uns aber für den Montag aufhoben. Ganz in der Nähe befand sich auch unsere Unterkunft, inmitten von Lavafeldern, Olivenhainen und Mandelbäumen. Wir bezogen unser Zimmer und veranstalteten erstmal eine kleine Siesta. Danach spazierten wir ein wenig durch die Gegend, machten Fotos vom Ätna und dem gegenüberliegenden Gebirgszug, streichelten ein Pferd und aßen eine Olive vom Baum (nicht nachmachen, die sind roh wahnsinnig bitter!). Irgendwann bekam ich Hunger und die Zeit bis zum Abendbrot schien sich noch endlos zu strecken. So ging der Mann los um mit seinen kaum vorhandenen Italienischkenntnissen den Mann an der Rezeption, der so gut wie gar kein Englisch sprach nach einem kleinen Snack zu fragen. Vielleicht ein bisschen Brot mit Käse und Tomaten oder so etwas. Nach einer Weile klopfte es dann an der Tür und ich bekam den ersten Zimmerservice meines Lebens serviert:



Der "kleine Snack" war unwahrscheinlich lecker und wir danach pappensatt. So gingen wir dann auch erst zu einer für Süditalien annehmbaren Zeit hinüber ins Restaurant und hatten dort gar nicht mehr so wahnsinnig viel Hunger. Da ich wusste, dass die Gegend für ihre Pilze bekannt ist, bestellte ich nach den Antipasti einen Pilz-Grillteller und der Mann Kalbsschnitzel mit gegrilltem Gemüse. Wir waren so vollgefuttert danach, aber ich bestellte mir trotzdem noch ein paar Erdbeeren zum Nachtisch. Man musste ja ausnutzen, dass die Erdbeersaison dort schon begonnen hatte. Danach fielen wir sehr sehr müde ins Bett.

Freitag, 21. März 2014

Sieben Nächte, sieben Eise, Si...zilien - Nacht 1: Catania

Eine Woche Resturlaub bis Ende März wollte verbraten sein. Dass der überhaupt übrig war, lag an meinem ständigen Kranksein und auch jetzt war ich wieder kurz davor. Also: Verwöhnen, radikal raus, Sonne, gutes Essen, was Neues sehen. Ein Blick auf die Europakarte sagte: Sizilien.

Mit einem halb gefüllten Koffer ging es los, die andere Hälfte wär für Lebensmittel reserviert. Wir nahmen ein Mietauto und steckten eine Route fest: Jede Nacht in einem anderen Bett, möglichst viel sehen, möglichst kurze Fahrten, alle Aspekte der Insel unter einen Hut bekommen.

Nacht 1: Catania

Am Flughafen zunächst die übliche Verwirrung: Wie, der Fahrer hat keine Kreditkarte? Wie, die Kreditkartenhalterin hat keinen Führerschein? Mit dem reservierten Wagen bei einer großen Firma wurde es nichts. Dafür bezahlten wir ein bisschen mehr bei einer kleineren, die dafür mit niedrigerem Verbrauch in ihrer Flotte warb. Elvy, unser kleiner Peugeot, war uns dann auch direkt sehr sympathisch und hat uns gemeinsam mit unserem frisch gekauften Navi Tommy zuverlässig durch die Woche gebracht. Ebenso zuverlässig erfuhr der Mann den berüchtigten sizilianischen Verkehr (kleine Straßen, die ohne Markierungen mal eben fünfspurig in eine Richtung befahren werden - plus mehrere Motorinos dazwischen, enge Gassen, steile Abhänge, Schlaglöcher und Serpentinen...). Alles wurde mit Bravour gemeistert und die einzigen neuen Kratzer bekam Elvy, als sie in einer engen Gasse in Palermo parkte. Aber ich schweife ab, wir sind ja noch in Catania.

Auf dem Weg vom Flughafen nahmen wir eine Kurve und auf einmal war der Ätna, der Berg der Berge, vor uns. Oben lag Schnee, darüber ein ständig aufsteigender Dampf. Im Osten der Insel ist der Vulkan allgegenwärtig und er sollte uns auch die nächsten beiden Tage weiter begleiten. Zunächst aber bezogen wir unser entspanntes, im Seventies-Style eingerichtetes Hostelzimmer in einem hochherrschaftlich anmutenden Palazzo mit ungelogen 4 Meter hoher und entsprechend schwerer Tür. Das Hostel selbst war genau unser Ding, ein gemütliches Home away from home. Man solle nur bitte nach 10 leise sein, damit die Nachbarn sich nicht beschweren. Kriegen wir hin. Überhaupt waren wir auf dieser Reise nie nach Mitternacht im Bett, immer völlig geplättet von Essen und Wein.

Da die Sonne dann sehr schnell unterging (der Nachteil an Reisen im März) erlebten wir die Stadt selbst zunächst vor allem im Dunkeln, aber auch so konnte man schon eine Menge sehen und im sizilianischen Leben ankommen. Genau so war der sanfte Einstieg geplant gewesen. Am Dom gab es das erste Eis (Pistazie und Limone) und dann begaben wir uns in ein gemütliches kleines Restaurant, um die in der Bellini-Stadt Catania erfundene Pasta alla Norma zu verkosten: hausgemachte frische Pasta mit frittierten Auberginen, unglaublich fruchtiger Tomatensauce und gesalzenem, festen Ricotta. Umwerfend lecker. Der Mann hatte indessen Pasta mit Meeresfrüchten und eine Fischplatte. (Edit: Die hatte er in Siracusa, sagt er ;)) Davor gab es Antipasti und danach einen Zibbibo - für ein Dessert hat mein Magenvolumen leider nur selten gereicht... 






Freitag, 14. März 2014

12 von 12 im März

Heute morgen machte ich die Vorhänge auf und dachte: Läuft. Direkt mal Urlaubsstimmung.



Im Bad dann das allmorgendliche Stereostreicheln mit Nimbin...


...und Noosa.




Auf dem Weg zur Bahn: Ja, wirklich Frühling!



Am Alex sah es dann tatsächlich nach Hochsommer und Reiseprospekt aus:



Aber eine muss ja arbeiten. Ich wollte allerdings nicht wie all die armen verlorenen Seelen vor dem Fahrstuhl stehen und nahm heute zum ersten Mal seit der OP wieder die Treppen in den 5. Stock.



Oben angekommen gab es Frühstück mit extra von einem Kollegen aus London mitgebrachten Ben's Cookies. War kurz davor ihn zu heiraten!



Zwischendurch ein kurzes Meeting in der Kantine...



Mittags ging es dann mit einer Riesenschüssel Salat, einer Decke und dem Mann in den Park.



Danach unterschrieben wir noch schnell für den Erhalt des Wochenmarktes auf dem Hausvogteiplatz. War nämlich immer lecker gewesen.



Apropos lecker, nach meiner Heimkehr gab es natürlich zuerst die Fütterung der halb verhungerten Raubtiere.



Danach machten wir drei es uns auf der Couch gemütlich und schauten die neusten Folgen von Call The Midwife (Staffelfinale), Switched At Birth und New Girl.



Donnerstag, 6. März 2014

Tagebuch-5 im März

Ja, es ist bereits der 6. Das hat aber Gründe und die stehen unten.

Gestern wachte ich wenige Minuten vor dem Weckerklingeln auf der Couch einer Freundin auf. Wir hatten nämlich unseren monatlichen gemeinsamen Abend der aus Pizza, Kino und Übernachten bestand. Da keine Katzen zu füttern oder ähnliche zeitraubenden Dinge zu tun waren, konnte ich meinen Wecker eine Viertelstunde später als sonst stellen, wofür mein Körper schonmal recht dankbar war. Der ist nämlich immernoch sauer, dass ich seit letzter Woche eine Stunde früher aufstehe, dass ich sechs Tage durchgearbeitet habe und dass ich die Oscars geguckt habe.

Der morgendliche Arbeitsweg war dann auch ganz anders als sonst, ich musste nämlich nicht umsteigen und konnte ganz entspannt mit der U2 durchfahren - von Anfang an sitzend, weil in Neu-Westend ja die Welt noch in Ordnung ist. Am Ende war ich sogar ein paar Minuten vor 9 im Büro und machte mir erstmal Porridge mit Apfel, Banane und Zimt zum Frühstück.

Arbeitsmäßig verlief der Tag weitgehend ereignislos, bis auf ein paar kleine technische Schwierigkeiten, deren Ausgang ich mir dann heute mal ansehen muss. Und es wartet noch eine schöne Fleißaufgabe für den Morgen auf mich, die mir gestern Abend einfach zu lange gedauert hat.

Dafür war die Mittagspause ungewöhnlich, denn der Mann war einverstanden, mit mir essen zu gehen. Das macht er sonst fast nie, weil er sehr spät frühstückt und dann meistens einfach drinnen bleibt oder unterwegs ist, um Dinge zu erledigen. Gestern aber gingen wir Suppe, Salat und Frozen Yoghurt (der erste des Jahres) essen und hielten danach auf dem Markt noch ein Schwätzchen mit einem Verkäufer italienischer Delikatessen. Wir haben eine Flasche tolles Olivenöl, Crema di Carciofi und Pesto gekauft.

Nach der Arbeit ging ich zuerst den Kater einer anderen Freundin versorgen, dann bekamen unsere Miezen ihre abendliche Ration. Hielt sie nicht davon ab, mich zu belagern, während ich mein Essen (Vollkornspirelli mit Crema di Carciofi) zubereitete und aß. Ich konnte aber alles erfolgreich verteidigen. Danach schaute ich die aktuellen Folgen von How I Met Your Mother, Switched at Birth und New Girl (alle anderen Serien hatte ich bereits am Montag nachgeholt) und ließ mich dabei ausgiebig von den Katzen bekuscheln. Danach gab ich mir dann noch das Sherlock-Weihnachtsspecial mit Interviews etc. Dabei muss ich dann eingeschlafen sein, denn als der Mann gegen halb 11 nach Hause kam, war ich bereits im Tiefschlaf, mit schönem Abdruck vom Sofakissen im Gesicht.

Ohne viele Worte verschwand ich im Bett und schlief dann einfach bis halb 9 morgens durch. Keine Zeit zum Bloggen also.