Dienstag, 28. Oktober 2014

Wurzelsalat

Seit Tagen hatte ich es schon vor und immer war ich zu faul. Gestern habe ich mich dann doch mal in die Küche gestellt und geschält: Möhren, Rote Bete, Gelbe Bete, Mairübchen und Äpfel (die guten Roten aus dem Garten im Wald):


Damit ging es dann an die Küchenmaschine, die ich nun, ein knappes Jahr nach dem Umzug, endlich mal wieder herausgeholt und verwendet habe. Die Inspiration kam von meiner Ma, die das früher auch oft gemacht hat - dann nur mit Möhren und Äpfeln, was man halt immer so da hatte. Bei mir sah es dann noch ein wenig bunter aus:


Dazu kamen dann noch Zitronensaft, gemahlene Mandeln, Leinöl, Apfelessig und getrocknete Cranberries - der Einfluss all der veganen, rohen Superfood Blogs, die ich so lese. Das Ergebnis war farbenfroh, köstlich, vitamin- und nährstoffreich und weckte obendrein Kindheitserinnerungen. Alles richtig gemacht also.

Sonntag, 26. Oktober 2014

Zum ersten Mal seit...

Seit meinem letzten Blogeintrag habe ich zum ersten Mal seit über zwei Jahren die alte Heimat besucht. Tanten und Cousinen wurden getroffen, bzw. besucht, der Wald durchstreift, am Kamin gesessen, gut gegessen, gut geschlafen... Und WLAN und schnelles Internet gibt es dort inzwischen auch - ein Traum.

Zum ersten Mal seit 20 Jahren habe ich die meisten meiner ehemaligen KlassenkameradInnen gesehen. Es war beruhigend, zu sehen, wie wenig sich die meisten verändert haben und mit einigen werde ich jetzt sicher auch wieder öfter Kontakt haben.

Zum ersten Mal seit dem Unfall bin ich im Zuge der ganzen Geschichte auch wieder Auto gefahren, dank Bahnstreik sogar auf der Autobahn. Es war erstaunlich OK, wenn auch nicht völlig entspannt. Dass noch nicht alles gut ist, habe ich gestern gemerkt, als ich nicht mehr dabei zusehen konnte, als ein Freund beim Computer spielen mit dem Motorrad ständig gegen die Leitplanke kam bzw. von der Fahrbahn abkahm - im Spiel passierte da natürlich rein gar nichts, worüber ich mich auch noch direkt aufregte.

Dafür hat die Freundin des Freundes mir dann die Haare geschnitten. Das war das erste Mal seit mindestens drei Jahren, eher vier. Jetzt bin ich wieder splissfrei, was auch ein sehr gutes Gefühl ist.

Wenn jetzt noch der Rest meines Körpers mal alle Wehwehchen ablegen könnte, wäre ich mal so richtig gesund. Das wäre dann das erste Mal seit... Ich kann mich nicht erinnern.

PS: Soeben ist mir eingefallen, dass ich heute auch zum ersten Mal mindestens anderthalb Jahren Brot gebacken habe. Dinkelvollkornbrot mit Koriander, Leinsamen, Sonnenblumenkernen und schwarzem Sesam. Mit Hefe und Apfelessig (und etwas Salz ;)).

Mittwoch, 15. Oktober 2014

Reise in die Vergangenheit

Nächsten Sonnabend habe ich Klassentreffen - vor 20 Jahren haben wir die Grundschule abgeschlossen. Über diese vier Jahre waren insgesamt 24 Kinder in der Klasse. Mit zweien von ihnen habe ich später Abitur gemacht, zwei oder drei andere habe ich mal zufällig in der Stadt gesehen. Alle anderen seit 20 Jahren nicht. Echten Kontakt habe ich mit niemandem gehalten, nur durch das Treffen jetzt bin ich inzwischen mit einigen auf Facebook befreundet. Ich bin wirklich sehr gespannt, wie das so wird.

Dank meines doch recht ausgeprägten Gedächtnis erinnere ich mich noch an alle 24 Namen und Gesichter, mit einigem Nachdenken fallen mir auch die Nachnamen ein. Und irgendeine Anekdote gibt es in meinem Kopf auch noch zu fast allen. Mal sehen, ob beim gemeinsamen Erzählen noch mehr zurückkommt.

Was wurde wohl aus den beiden, die weggezogen sind, aus der einen, die noch in der ersten Klasse auf die Sonderschule wechselte? Was macht das Mädchen mit den drei Brüdern heute, die damals mit uns zum zweiten Mal in die erste Klasse startete? Wie ist es dem damals Klassenschlechtesten inzwischen ergangen, dem ich einmal während einer Leistungskontrolle durch Schummelei zu einer 2 verhalf? Was machen die Mädels, mit denen ich mich früher manchmal nach der Schule getroffen habe, um draußen zu spielen, "Sport" zu machen oder Sonic durch die Gegend zu jagen?

Wie ist es den Jungs aus dem Nachbardorf, die mich damals bereitwillig in ihre Bande mit aufnahmen? Was macht der Junge, mit dem ich damals die meiste Zeit verbrachte, gemeinsam den Flötenunterricht besuchte und Monkey Island, Loom und Indiana Jones gespielt habe heute abgesehen von Bibelkreis und Faustball so? (Ach, Facebook...) Ist der Junge, der mich früher auf dem Weg vom Schulhof nach Hause oft drangsaliert hat heute immernoch unsympathisch? Oder finde ich vielleicht die Gründe für sein damaliges Verhalten heraus? Weiß noch jemand, dass der sich mal so richtig schön in die Hosen gek*** hat? (Nein, das spreche ich natürlich nicht an!) Überhaupt: Werde ich mich mit den anderen gut verstehen, nachdem sie jahrelang nichts von mir gehört haben?


Montag, 13. Oktober 2014

12 von 12 im Oktober: Lazy Sunday

Der Sonntag begann erfreulich spät. Nach Brant Bjork-Konzert im C-Club und @mspro's Bookrelease Party im Edelweiß und einer langen Heimfahrt aus Kreuzberg (an jeder Bahn über 10 Minuten Wartezeit...) lagen wir erst kurz nach 3 im Bett. Daher war ich recht happy, dass ich erst um 12 das erste mal die Augen aufmachte (die Kirche hat gebimmelt).



1. Erste Amtshandlung: Katzenkotze wegmachen. Zum Glück war ich nicht verkatert.



2. In der Küche bewunderte ich dann erstmal, was der Mann gestern so gemacht hat: Eingekochte Tomaten und Gemüsebrühe.



3. Jemand im Internet hat Kaiserschmarrn gemacht, das will ich auch! Und so gabs den dann zum Frühstück.



4. Dabei entspann sich die Diskussion um den korrekten Artikel von Apfelmus. Das Internet gibt uns Recht.



5. Ein fauler Couch-Tag kann beginnen: Noosa und ich ziehen uns erstmal die aktuelle Folge Scandal rein.



6. Danach hole ich weiter Modern Family auf.



7. Kurze Unterbrechung, weil die Katzen um ein aktuelles Familienfoto bitten. Wird prompt erledigt.



8. Das Abendbrot sieht heute irgendwie anders aus.



9. Schmeckte dann aber doch ganz gut.



10. Nimbin hilft mir noch bei einer letzten Folge Modern Family.



11. Noosa schläft ihren Whisky-Rausch aus.



12. Dann geht's in die Wanne, ich gebe zu, ich hätte das Wasser früher ausstellen können. Noosa schimpft.

Bonus:


Aber am Ende sind die Bademiezen dann doch ganz happy und wir genießen unsere Wellness-Auszeit vor dem Schlafengehen. Insbesondere Nimbin liebt ja die Wanne so sehr, dass er inzwischen nicht mehr nur seine Füße benetzt, sondern direkt bis zum Schwanzansatz reingeht. Würde er jedenfalls, wenn sein Schwanz nicht schwimmen würde. 







Freitag, 10. Oktober 2014

Einmal zur Buchmesse rüberwinken

Da im Büro grad ein wenig die Technik streikt, kann ich ja mal kurz nach Frankfurt zur Buchmesse rüberwinken. Als quasi in einer Buchhandlung aufgewachsene freut es mich besonders, dass diesen Herbst einige aus meinem Umfeld auf der Frankfurter Buchmesse vertreten sind.

Da wäre zum einen das bereits empfohlene (und erschienene) Weil ein #aufschrei nicht reicht. Die Autorin Anne Wizorek "kenne" ich seit langem aus meiner Twitter-Timeline und ich möchte ihr Buch allen ans Herz legen.

Auch zum Beispiel der lieben Sabine Wirsching, die "nichts von Gender hält" ;) Dafür ist sie aber mit ihrem Buchprojekt "Druckstaueffekt" auf der Messe vertreten, das Ihr hier crowdfunden könnt, damit es dann nächstes Jahr erscheinen kann.

Das Neue Spiel von Michael Seemann ist bereits fertig gecrowdfunded und erscheint morgen - ich freue mich darauf, am Samstag mit ihm und anderen darauf anzustoßen! :)

Rechtzeitig zur Buchmesse erschienen ist außerdem auch das neue Buch meiner Eltern: Eisbären - Wanderer auf dünnem Eis. Die Autor_Innen sitzen derweil allerdings in der kanadischen Provinz und arbeiten bereits am nächsten Werk. ;)

Wow, so "close to home" war eine Buchmesse für mich noch nie. Ich bin wahnsinnig stolz auf Euch alle! :)

Donnerstag, 9. Oktober 2014

Fußball, Google Maps und der Ford Anglia

Ich hab heute Nacht mal wieder sehr plastisch geträumt und weils so skurril war, nebenbei schon gedacht: Ach cool, da hab ich was schönes zum Bloggen heut Abend. Dann bin ich dummerweise aufgewacht und hab das alles gar nicht wirklich erlebt. Mist. Und dann fiel mir ja ein, dass ich ja TROTZDEM drüber bloggen könnte. So here goes...


Foto: Michael Paul Gollmer (Mipago),CC-BY-SA 3.0 via Wikimedia Commons


In meinem Traum bin ich in Rostock, der Stadt in der ich knappe sechs Jahre lang gelebt und studiert habe und die sowas wie meine zweite Heimat geworden ist. (Im Traum bin ich da auch noch ziemlich oft, meistens zu Besuch, oder um mir eine Zweit- oder Wochenendwohnung zuzulegen. Fertig bin ich mit der Stadt jedenfalls noch nicht.) 

Ich bin dort und möchte scheinbar eine Art Übersichtskarte oder Draufsicht der Innenstadt zusammenstellen, mit Markierungen für die wichtigsten Sehenswürdigkeiten: Brauerei, Kröpeliner Tor, Universität, Marienkirche, Rathaus, Nikolaikirche, Petrikirche. Dazu gucke ich mir das Ganze auf Google Maps in Satellitenansicht an. Und weil es ein Traum ist, ist das kein Foto, sondern eine Art Video - man kann reinzoomen und ist dann mitten drin im Geschehen - aufgenommen wurde der 4. Juli 2004. 

Meine Freundin MuTZ - ihres Zeichens Stadtführerin, deswegen hilft sie mir wohl - sagt, als wir so durch die Lange Straße scrollen: "Guck mal, mitten am Tag läuft da Fußball!" Ich so im Klugscheißermodus: "Ja, da war ja auch EM!" Ich zoome näher heran an das Gebäude und bin erleichtert, dass in dem Raum wirklich eine Leinwand aufgebaut ist, auf der die EM läuft - allerdings spielt gerade ein afrikanisches Team gegen ein karibisches - die genauen Länder sind mir entfallen, waren aber auch nicht real. Mein Traum-Ich erinnert sich, das Spiel dort gesehen zu haben (ich selbst habe nie in der Langen Straße Fußball geschaut*, wüsste auch nicht, wo man es dort öffentlich tun sollte...) und richtig: Beim näheren Heranzoomen entdecken wir einige meiner Freunde und mich selbst, allerdings nur verschwommen, denn sooo nah kam Google uns dann wohl doch nicht.

Dann bekomme ich Hunger und mache mich auf den Weg zurück in die KTV. Scheinbar bin ich jetzt aber selbst in dieser Aufnahme vom 4. Juli 2004, denn auf einmal fliegt über mir ein Auto und ich muss schmunzeln: Es ist der Ford Anglia aus Harry Potter, mit dem Harry und Ron nach Hogwarts fliegen, scheinbar von Rostock aus und genau an diesem Tag, denn Google hat diesen Insiderwitz hier in seinen Maps augenzwinkernd versteckt. Dann ertönt ein Vogelschrei, der nicht von den Möwen kommt: Ein Hipogriff folgt dem Ford Anglia.

Langsam wird es dunkel und ich hole mir am Doberaner Platz etwas vom (fiktiven) karibischen Imbiss (es gibt in dem Traum zwei direkt nebeneinander). Irgendwas mit Früchten und Curry und Yams, zum Teil lustig in Vogelform gepresst, aber komplett vegan. Die Verkäuferin spricht sehr leise und mit starkem Akzent, so dass wir uns nur schwer über den Preis verständigen können. Am Ende bezahle ich zu viel: 9 Euro und ein paar Kastanien, die ich noch in der Hosentasche hatte (die sind echt) und die dort dann sofort in der Pfanne landen.

Zuhause angekommen, lese ich im Internet, dass die Verkäuferin eigentlich eine bekannte feministische Reggae-Sängerin ist, die sich aus dem Business zurückgezogen hat, weil ihr alles zu viel wurde. Dann bin ich aufgewacht.

* Das ist nicht ganz korrekt, es kann durchaus sein, dass ich mal bei @johnny_cash von aptgetupdate Fußball geguckt habe, der wohnte damals dort, allerdings nicht in dem Haus aus dem Traum.

Mittwoch, 8. Oktober 2014

Komplexe Kätzchen

Ich habe Nimbin hat ja schon einmal beschrieben, wie die beiden Miezen hier bei uns eingezogen sind. Die Vorgeschichte kennt Ihr aber glaube ich noch nicht. Der Bruder vom Mann und seine Freundin leben auf dem Land in einem Haus mit großem Garten und allerlei Getier. Sie haben Ziegen, Bienen, Kaninchen und Hühner. Und Katzen. Eigentlich nur zwei - eine, die sie mit dem Haus gekauft haben und eine, die bei ihm auf Arbeit auftauchte und ein Zuhause brauchte. Tierlieb sind sie also sehr und so war es auch keine große Sache, als die Nachbarskatze plötzlich bei ihnen in der Scheune Junge bekam.



Der Nachbar selbst ist nicht so tierlieb und hätte sich der Minimiezen sicherlich entledigt. So bekamen sie jedoch ein liebevolles Übergangszuhause, ordentlich Futter und Streicheleinheiten und schließlich neue Wohnorte vermittelt. Um noch mehr "ungeplante" Katzengäste zu vermeiden, brachten die beiden auf eigene Kosten eine weitere Katze des Nachbars zum Tierarzt und ließen sie sterilisieren. Dann fuhren sie zurück nach Hause und sahen auf dem Hof vier kleine halbverhungerte Katzenkinder sitzen. Scheinbar hatte sich ihr großes Herz in der Katzengemeinde des Dorfes herumgesprochen.


Zum Glück hat die fleißige Katzenmama sich der drei Kleinen angenommen (die Vierte hat es leider nicht geschafft) und so zog sie nun insgesamt sieben Kätzchen groß. 


Fünf davon konnten wir vermitteln, die beiden letzten, die sehr aneinander hingen, nahmen wir schließlich selbst mit nach Hause und sie wurden zu Nimbin und Noosa. 



Sie brauchten beide sehr lange, um sich bei uns einzugewöhnen. Nimbin war nach ein paar Wochen soweit, dass er keine Angst mehr vor uns hatte, sein Essen einforderte und manchmal sogar selbst ankam, um sich seine Streicheleinheiten abzuholen.



Bei Noosa hingegen hat es Monate gedauert, bis wir sie anfassen durften. Die ersten Wochen lebte sie unter Betten und Schränken und kam nur zum Essen oder aufs Klo gehen heraus, wenn keine Menschen in der Nähe waren. Auch heute noch hat sie große Angst vor Fremden und versteckt sich schonmal einen ganzen Abend hinter dem Sofa, wenn Besuch da ist. Laute Geräusche, schnelle Bewegungen... alles nichts für diese Mieze. Inzwischen ist sie fast zehn Monate bei uns und seit kurzem dürfen wir sie manchmal kurz hochheben. Aber wirklich nur ganz kurz! Die meiste Zeit ist sie eine kleine Psychokatze - immer zum Sprung bereit.



Vermutlich haben die beiden etwas sehr traumatisches erlebt, bevor sie sich eine neue Mama gesucht haben. Dafür spricht auch, dass bei uns kein Essen stehen bleibt: Andere Katzen haben einen Napf voll Trockenfutter, der im Laufe des Tages leergenascht wird. Bei uns wird sofort alles ratzekahl leergeputzt, egal wie viel es gibt und ob man hinterher kotzen muss. Und wenn man hinterher kotzen muss, dann wird das Erbrochene danach fein säuberlich aufgeschlabbert.


Apropos schlabbern - völlig konträr zu ihrem sonstigen verhalten, kann die kleine Noosamiez auch eine echte Kuschelmieze sein. Kaum liege ich nämlich auf dem Sofa, am besten mit dem Laptop auf den Knien, springt sie aufs Sofa und schleicht vorsichtig - aber ganz vorsichtig! - immer näher an mich heran, schnuppert an mir, schlabbert an meiner Hand, meinem Ohr, was gerade da ist... Und lässt sich dann auf meinen Oberkörper fallen und kuschelt sich gaaaaaanz nah an mich dran. Dann wird geschnurrt ohne Ende und natürlich meinerseits ordentlich gestreichelt. Noosa ist die flauschigste Hauskatze, die ich kenne, mit ganz weichem, ziemlich langem Fell. Dann legt sie sich manchmal auf dem Rücken und macht sich ganz lang und breit, damit möglichst viel zu knuddeln ist. Versucht man dann aber vielleicht, aufzustehen oder sie hochzuheben - dann ist sie ganz schnell verschwunden, über Stock und Stein Tisch und Klavier, lautlos und schnell wie eine echte Wildkatze. Ihre Zuneigung bekommen nur wenige Menschen, die dafür am besten tagelang etwas tun füttern, und nur zu von ihr selbst bestimmten Zeiten. Dann aber, ist sie das Beste, was einem nach einem langen Arbeitstag passieren kann:

Dienstag, 7. Oktober 2014

Stöckchenzeit in Loosyland: 7 Fakten über mich

Es gibt sie immernoch, die Stöckchen, die von Blog zu Blog geistern. Mich traf nun der "One lovely Blog Award" am Kopf - geworfen von Bettie vom Frühen Vogerl. Was soll ich sagen, da lass ich mich nicht lumpen. Hier also nun 7 Fakten über mich:


  1. Ich bin nicht ganz normal. (Ha, Überraschung!) Ich habe nur eine Niere und kann nicht in 3D gucken. Ersteres schränkt mich eigentlich überhaupt nicht ein, letzteres sorgt seit einigen Jahren bei Kino-Planungen ab und zu für Probleme.
  2. Aus einer Laune heraus habe ich mit ungefähr 16 Jahren angefangen, Niederländisch zu lernen, ohne davor jemals dort gewesen zu sein. Einige Grundbegriffe habe ich mir beigebracht, aber nie einen Kurs mitgemacht. Ich habe aber "Harry Potter en de Gevangene van Azkaban" auf Niederländisch gelesen und auch für meine Master-Arbeit eine Quelle auf Niederländisch verwendet. Tatsächlich mit einem Muttersprachler Niederländisch gesprochen habe ich aber noch nie.
  3. Einer meiner Uropas war Sorbe, meine Oma hat als Kind zuhause Sorbisch gesprochen, ich selbst hatte vier Jahre lang Sorbisch in der Grundschule. Trotzdem kann ich weit weniger Sorbisch als Niederländisch.
  4. Die Sprache, die ich nach Deutsch und Englisch am besten kann, ist Italienisch, obwohl ich in der Schule sechs Jahre lang Französisch hatte.
  5. Den Namen loosy habe ich im Rahmen eines Strip Poker-Spiels 1999 erhalten.
  6. Menschen lernen mich meistens als entweder sehr schüchtern und ruhig oder sehr extrovertiert und redebedürftig kennen. Beides stimmt.
  7. Nächste Woche gehe ich auf ein Klassentreffen - vor 20 Jahren habe ich die Grundschule abgeschlossen. Die überwiegende Mehrheit meiner ehemaligen Klassenkamerad_innen habe ich seit 20 Jahren nicht gesehen, obwohl die Schule nur zwei Dörfer weiter war. Mit den anderen beiden habe ich Abitur gemacht. (OK und 2-3 andere sind mir zwischendurch mal irgendwann einmal zufällig über den Weg gelaufen.)


Dann soll man das Stöckchen noch an 15 Leute weitergeben, ich versuchs mal bei:

1. Bread Story
2. copper, boom!
3. fluegge
4. Frisch verMuTZt
5. Schwanger Schmarotzen in Schöneberg
6. Text, Mags, Rock'n'Roll
7. I Lost my Panties in the Moshpit!
8. In guter Hoffnung
9. Eigenvalue of Migration
10. horax schreibt hier
11. The Diary of Kitty Koma
12. netznotizen
13. Gut Gebrüllt
14. Frau Mutti
15. Stahl - und andere Härtefälle

Achja und den Award zeigen soll man auch noch (fühlt sich wirklich an wie früher in den 90ern...):





Montag, 6. Oktober 2014

Hallo, kennst Du uns?

Ich verbrachte meine Mittagspause heute im Park. Also eigentlich ist das kein Park, mehr so eine Grünfläche mit angeschlossenem Spielplatz und nem Springbrunnen. Aber eben grün und um die Ecke vom Büro.. Ich setzte mich also auf das letzte sonnige Fleckchen und holte mein Buch heraus. Völlig vertieft in meine Lektüre schaute ich kurz aufs Handy und stellte fest, dass es gleich Zeit sein würde, zurückzukehren. Kurz, bevor ich dann wirklich los musste, bauten sich zwei Kinder vor mir auf und schauten mich unverwandt an.

-Hallo, kennst Du uns?
-Öhm... *genauerhinguck* Nee. Wieso sollte ich Euch kennen?
-Weil Du ein Buch liest!
-... (?!?!)
-Na dann bist Du bestimmt öfter hier!
-Ja, bin ich, Ihr auch? Wie heißt Ihr?
-Cecile und Luisa. Und wie heißt Du?
-Das sind aber schöne Namen! Ich bin Susi.
-Und wie alt bist Du?
-Ähm... 31. Und Ihr?
-Ich bin 5 und sie ist 4.
-Ich muss jetzt leider zurück zur Arbeit. Ihr bleibt noch, ja? Was spielt Ihr?
-Prinzessinnenburg! (ab zur begleitenden Horde Erwachsener, die scheinbar mit Boule-Kugeln beschäftigt waren)
-Na dann viel Spaß noch! (ebenfalls ab - schmunzelnd zurück zur Arbeit)

Hmm, irgendwie eine spannende Begegnung. So könnten auch Bücher anfangen, mit leichtem Fantasy-Touch. Irgendwas mit einer magischen Parallelwelt, aus der sie mich kennen könnten. Oder was mit einer verschwundenen Mutter, die sie jetzt suchen wollen. Oder vielleicht einfach was mit einem Generationen übergreifenden Buchclub?

Sonntag, 5. Oktober 2014

Tagebuch-5 im Oktober

Wie immer am 5. fragt Frau Brüllen: WMDEDGT (Was machst Du eigentlich den ganzen Tag)? Die anderen Beiträge findet Ihr hier.

Mein Tag beginnt mit einem Weckerklingeln - obwohl Sonntag ist, muss ich heute arbeiten und zwar zum ersten Mal wieder nach meiner Brückenwoche. Zum Glück kann ich an den Wochenenden einfach zuhause arbeiten und da so sowohl die Büro-Atmosphäre als auch der Arbeitsweg entfallen, fühlt sich so eine Wochenendschicht gar nicht wie wirkliches Arbeiten an - zumindest, wenn es so ruhig ist wie heute. Wahrscheinlich weil sowieso alle im langen Wochenende sind erreichen mich nur zwei Mails, die beantwortet werden müssen. Abgesehen davon kann ich ganz entspannt Dinge abarbeiten. Was ich da genau mache? Ich korrigiere und lektoriere Texte, pflege Bilder an den richtigen Stellen ein, überprüfe dass alle Fakten sauber sind, rechtliche und interne stilistische Richtlinien eingehalten werden und alle technischen Einstellungen stimmen. Das geht mal ganz schnell und dauert auch mal etwas länger. Teilweise kopiere ich auch bereits vorhandene Dinge und passe sie an neue Standards an. Und ganz manchmal, so wie heute, übersetze ich auch etwas - da unsere beiden Hauptübersetzer ebenfalls Urlaub hatten, ist etwas für mich übrig geblieben.

Das war also meine Hauptbeschäftigung, nebenbei habe ich jede Menge Tee getrunken, Kuchen und Käsebrötchen gegessen, eine Waschmaschine angestellt und die Wäsche danach aufgehängt... Alles immer in kurzen Pausen, denn alle paar Minuten muss ich sicherstellen, dass keine dringenden Mails angekommen sind, die sofort bearbeitet werden müssen. Das Hin und Her wurde mir dann wohl ein wenig zum Verhängnis. Weil die Katzen die Tendenz haben, meine Aufmerksamkeit einzufordern, musste ich sie über mehrere Stunden aus der Bibliothek (so heißt unser Arbeitszimmer, das eben auch den Großteil unserer Bücher beherbergt) aussperren und ignorieren. Vermutlich war es der Protest dagegen, der dazu führte, dass ich nach Feierabend feststellen musste, dass mit der Wäsche etwas nicht ganz in Ordnung war. Ich hatte die vorherige Ladung Wäsche zusammengelegt und auf dem noch vom letzten Besuch bezogenen Gästebett platziert. Nun war da etwas feucht und roch unangenehm. Und zwar nicht nur "etwas",  sondern ein Stapel sauberer, zusammengelegter T-Shirts, die Bettwäsche, die Bettdecke, zwei Laken, der Matratzenschoner und die Matratze selbst. Ganz großes Kino!

Viel erfreulicher war, dass der Mann heute von seinem Wochenendtrip zu Freunden in Leipzig zurückkam. Ich kochte uns ein äthiopisch inspiriertes Spitzkohl-Möhren-Curry mit Reis und dann sahen wir uns einen Film an, der eigentlich nicht zu solch einem Festmahl passte: Hunger von Steve McQueen handelt vom Hungerstreik im Maze-Gefängnis in Belfast, bei dem neben dem Anführer Bobby Sands noch neun weitere Gefangene ums Leben kamen. Seit wir in Belfast waren, wollte ich mich nochmal genauer mit dem Nordirland-Konflikt beschäftigen und mir vor allem nochmal diesen Film ansehen, den ich vor vielen Jahren, irgendwann Ende der 90er, mal zu dem Hungerstreik gesehen hatte. War aber ein anderer, wie ich dann heute festgestellt habe. Für Hunger wäre ich damals auch noch lange nicht bereit gewesen - der Film ist ziemlich krass. Some Mother's Son steht dann wohl demnächst nochmal auf dem Programm.

Ich beschließe den Abend dann jetzt noch mit ein paar Seiten aus Weil ein #aufschrei nicht reicht, das ich wirklich allen ans Herz legen möchte - die Bewertungen auf der Amazon-Seite haben heute wieder eindeutig gezeigt, wie notwendig dieses Buch ist.


Samstag, 4. Oktober 2014

Brückenwoche - Tag 6 (Finale)

Heute war der letzte Tag meiner Brückenwoche - morgen, wenn Ihr alle in einen gemütlichen Sonntag startet, geht für mich die Arbeit wieder los. Natürlich ging die Woche, wie jeder Urlaub, viel zu schnell vorbei. Dann musste eben dieser letzte Tag etwas ganz Besonderes werden.

Das Highlight meines heutigen Tages war der Besuch einer lieben Freundin. Gemeinsam haben wir viel Tee getrunken und dem Stammcafé einen Besuch abgestattet. Danach sind mehr als zwei Stunden lang durch unser Eckchen vom Prenzlauer Berg, durch Weißensee und Pankow spaziert. Natürlich auch einmal um den Weißen See, das gehört ja quasi zum Pflichtprogramm. Zu erzählen gab es genug, so dass wir eigentlich noch gar nicht fertig waren, als sie wieder los musste.

Wieder zuhause habe ich dann sogar noch geschafft, einen Kuchen zu backen - eine Eierschecke mit Äpfeln. Die gab es früher gefühlt fast jeden Sonntag bei uns. Ist sehr lecker geworden, schmeckt aber ein klein wenig mehr wie die Variante von meiner Oma, als die von meiner Mama - nicht schlimm, denn letztere wird es ja sicherlich noch öfter geben (auch wenn Mama inzwischen experimentierfreudiger geworden ist (mit einem schmunzelndem Winken nach Nova Scotia!).


Etwas ärgerlich finde ich hingegen, dass ich sehr viele Sachen, die ich mir für diese Woche vorgenommen habe, nicht geschafft habe. Die Zeit flog einfach nur so dahin. Gut ist hingegen, dass ich eine Menge tolle Sachen gemacht habe, Zeit mit Freunden verbracht habe, eine dicke Brise Kultur und Berliner Leben inhaliert habe und nur sehr selten an die Arbeit gedacht habe - good times were had by all. Langweilig geworden ist mir definitiv kein bisschen und würde es vermutlich auch mehrere weitere Wochen lang nicht. Jetzt muss ich es nur irgendwie hinkriegen, all die vor mir hergeschobenen Dinge auch während ganz normaler Arbeitswochen zu erledigen. Man drücke mir beide Daumen - ansonsten starte ich eben um Weihnachten herum einen neuen Versuch.

Brückenwoche - Tag 5

Die Zeit fliegt mal wieder vorbei, heute ist schon der fünfte Tag vorbei und von all den Dingen, die ich schaffen wollte, habe ich doch reichlich wenig abhaken können. Nur im Freizeitbereich lief es sehr gut. ;)

Der heutige Tag begann mit Frühstücksbesuch, frisch aus New York eingeflogen. Danach folgte eine sehr lange Couch-Session mit dem Schauen der neuen Folgen von Scandal (wird dann jetzt auch mal vorhersehbar) und Parenthood (schade, dass es bald vorbei ist), außerdem Sex Tape (nette Unterhaltung und erfreulich unverkrampfter Umgang mit Sex und dem Internet) und Can A Song Save Your Life (auch nett, fehlt noch etwas Edge), sowie die zwei letzten Folgen von Modern Family (immernoch ganz witzig, vielleicht die ausgelassenen Staffeln doch noch gucken...)

Dann war auch schon die Zeit heran, um mich mit der besten Freundin erst auf ein Getränk und dann zum Videoschnipselvortrag in die Volksbüjne zu begeben. (Drittes Mal Volksbühne diese Woche!)

Die Highlights heute:

-"10 Deutsche sind dümmer als 5 Deutsche."- Heiner Müller

-Die Pittiplatschifizierung der Nazis

-"1970 liefen so viele Nazis rum wie heute Ostler."

-Fakt: In dem Dreivierteljahr nach der Wiedervereinigung starben mehr Menschen auf ostdeutschen Autobahnen als 40 Jahre an der Mauer.


Zuletzt noch einen Kulturhinweis: Seit heute bloggt eine liebe Freundin unter Schwanger Schmarotzen in Schöneberg. Bitte lest zahlreich!

Donnerstag, 2. Oktober 2014

Brückenwoche - Tag 4

Der heutige Tag stand mal ganz im Zeichen von Erholung - man könnte auch sagen, ich hab nix geschafft. Also nix Produktives. Zumindest nichts Greifbares. Im Haushalt oder so. Dafür habe ich:

-Nach dem Frühstück nochmal ein Stündchen geschlafen
-Mit den Katzen gekuschelt und die Einleitung und das erste Kapitel von Das neue Spiel gelesen
-Gut die Hälfte des gestern bei der Lesung gekauften Weil ein #Aufschrei nicht reicht gelesen
-Mit Freunden und ihrem zweieinhalb Monate alten Baby die Hasenheide unsicher gemacht, Kuchen gegessen, Kamele und Esel bestaunt und ein Eichhörnchen beobachtet
-Mit dem Mann auf dem Stadt Land Food polnische Piroggen sowie sizilianische Panelle, Crostini, Cannoli und Arancini gegessen

Eigentlich wollte ich ja auch zum Kieser gehen, aber irgendwie war ich in der ersten Tageshälfte so platt, dass ich mich nicht aufraffen konnte. Zudem war ich auch quasi auf dem Sprung nach Kreuzkölln und wartete nur auf den Startschuss. Hoffentlich dann aber morgen!

Mittwoch, 1. Oktober 2014

Brückenwoche - Tag 3

Heute kann ich nur den Beginn des Tages in Stichpunkten abhandeln, für den Rest muss ich wohl weiter ausholen... Aber here goes: Die aktuellen Folgen von Madam Secretary, New Girl und Big Bang Theory gesehen und währenddessen Wäsche gewaschen. Die neue Folge Picknick am Wegesrand gehört und dabei Wäsche aufgehängt und den Kühlschrank entmöhlt - man mag sich nicht vorstellen, was ich alles weggeschmissen habe und in welchem Zustand diese Dinge waren.

Die zweite Tageshälfte war dann wesentlich sozialer. Den Nachmittag verbrachte ich mit meiner besten Freundin und ihrem 9 Monate alten Baby (im Folgenden: Der Fratz). Der Fratz ist das, was einem Patenkind bei mir am ehesten käme. Und wenn die Dinge so weiter laufen, werde ich wohl auch anderweitig nicht mehr Tante werden. Daher finde ich es toll, dass der Fratz mich immer bis über beide Ohren angrinst, wenn er mich sieht und sich sichtlich über meine Anwesenheit freut.

Wir haben zusammen einen Kinderwagen-Ausflug durch Friedrichshain und Kreuzberg gemacht, wir Großen haben ein riesiges Eis gegessen, wir waren auf zwei Spielplätzen und ich habe mit dem Fratz geschaukelt und im Matsch gespielt. Außerdem krabbelte und brabbelte er vor sich hin und wollte ungefähr 100 mal "Wo ist das Baby?" "DA is das Baby!" spielen. Es war großartig. Und ein gutes Workout war's obendrein.

Abends ging es dann zur Buchvorstellung im Grünen Salon. Meine halbe Twitter-Timeline war da, aber natürlich traute ich mich wieder nicht, jemanden anzusprechen. Zum Glück habe ich aber inzwischen einen guten Wingman, der mich Menschen vorstellt und so konnte ich doch mit einigen neuen Leuten ins Gespräch kommen,  wurde kurzzeitig für eine erfolgreiche Bloggerin gehalten und konnte mein Ego damit streicheln, dass zumindest mein Twitter-Name samt Profilbild inzwischen einigen ein Begriff ist. Vielleicht liest und kommentiert auch bald mal jemand mein Blog ;)

Alles in allem ein sehr großartiger Tag, danke an Alle, die dazu beigetragen haben!