Montag, 25. März 2013

Familie

In den letzten Tagen gab es diverse Ereignisse, die meine Gedanken immer wieder auf meine Familie brachten. Ich denke viel an früher™, als ich noch klein war. An das Haus, in dem wir wohnten, an die Geschichten, die mir meine Oma erzählt hat. Überhaupt an meine Oma, an typische Redewendungen und Bewegungen, ans Stricken und Spinnen und an den Garten voller Obst, Gemüse und Kräuter. An Pflaumenknödel, Schinkenhörnchen, Müslikuchen und Nusstorte. (Seltsam, dass die meisten Menschen ihre Omas mit gutem Essen assoziieren. Wird das unseren Kindern auch noch so gehen?)

Von der einen Oma denke ich zur anderen, zur Familie meines Vaters, zu vergangenen Sommern an der Ostsee. Zu meiner eigenen Zeit in Rostock, die nun schon beinahe so lange zurückliegt, wie sie überhaupt dauerte und die trotzdem in meiner Erinnerung viel mehr Raum und gefühlte erlebte Zeit einnimmt, als die Jahre hier in Berlin seitdem. Neulich war ich in Potsdam beim Konzert einer Rostocker Band und im Publikum waren einige Leute, die ich noch von früher kannte und auf einmal war ich wieder dort und wieder Studentin und wieder, ja was, jung? Frei? (Ohje, sind solche Gedanken nicht bereits ein Zeichen des Alt-und-gesetzt-werdens? Mein Studentinnen-Ich würde mich belächeln!)

Meine kleine Cousine, die geboren wurde, als ich 15 war und in meinen Gedanken immer erst maximal 9 ist, bis ich mich mit Nachrechnen korrigiere, ist jetzt selbst fast 15. Seit Neuestem skypen wir und heute hat sie mir zum ersten Mal einen YouTube-Link geschickt. Äußerst merkwürdig, das.

Mein jüngster Onkel wird morgen 53. Vor einigen Jahren glaubten mir Kommilitonen noch nicht, dass er wirklich mein Onkel ist und nicht etwa mein Cousin. Mein ältester Onkel ist heute 80 geworden. Wie muss sich das anfühlen, den eigenen Bruder anzurufen, um ihn dazu zu gratulieren, dass er 80 geworden ist? Meine Mutter ist zum Glück sehr viel jünger als er, aber seltsam muss es doch trotzdem gewesen sein.

Ich denke an ganz viel Vergangenheit, an die Gegenwart mit großen und kleinen Wehwehchen bei so vielen in meiner Familie gerade. Und fühle mich irgendwie immer mehr erwachsen, sowohl im positiven, als im negativen Sinne. So langsam möchte ich lieber wieder an die Zukunft denken.

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